Kolumne

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir heißen alle Auszubildenden, die ihre Ausbildung am 01.08.2023 begonnen haben, herzlich willkommen! Wir hoffen, dass alle einen tollen Start hatten und sich gut in ihrem Ausbildungsbetrieb (sei es eine Kanzlei oder ein Notariat) aufgenommen fühlen. Denn das ist nicht immer so.

Laut einer Studie des BIBB entscheiden sich viele Auszubildende in den freien Berufen bereits in den ersten drei Monaten dafür, die Ausbildung abzubrechen. Die Gründe sind sicher vielfältig – manchmal stellt man fest, dass es vielleicht doch nicht das Gebiet ist, für das man brennt. Dem kann man leicht mit einem Praktikum im potenziellen Ausbildungsbetrieb Abhilfe schaffen. Viele Kolleginnen und Kollegen haben ein solches vorher absolviert. Zwar bekommt man nur einen kleinen Einblick, was einem in der Ausbildung erwartet. Dennoch: Man kann deutlich besser einschätzen, ob einem die Ausbildung wirklich liegt. Ein häufiger Grund zum vorzeitigen Abbruch ist aber sicher auch, dass sich die Auszubildenden nicht gut betreut und allein gelassen fühlen. Hier können wir nur empfehlen: Bereitet Euch und Eure Vorgesetzten auf die Auszubildenden vor. Wie? Entwickelt einen Ausbildungsplan. Was soll den Auszubildenden in der Anfangszeit, wo auch die Theorie aus der Schule noch am Anfang steht, vermittelt werden? Gegebenenfalls hilft auch die zuständige Rechtsanwalts- und/oder Notarkammer vor Ort und hat entsprechende Pläne. Denkt an Eure Ausbildungszeit zurück. Was hat Euch damals gut gefallen? Wenn Ihr etwas in der Ausbildung vermisst habt, nehmt es mit und vermittelt es den Auszubildenden. Motiviert sie, seid nicht genervt, wenn eine Frage vielleicht ein zweites oder auch ein drittes Mal gestellt wird, nehmt Euch die Zeit. Hier sind die Chefinnen und Chefs ebenso gefragt: Sie müssen Euch die Zeit einräumen, die Auszubildenden unterstützend ausbilden zu können. Und natürlich sollen auch die Vorgesetzen dabei unterstützen, wo sie nur können.

Fazit: Versucht es, zu schaffen, dass sich die Auszubildenden in Euren Büros wohlfühlen und sich mit dem späteren Beruf identifizieren können. Unterstützt sie mit Eurem Wissen. Gebt nicht auf, falls die Motivation bei den Auszubildenden mal etwas nachlässt. Wir alle kennen doch den Montag, an dem man schon morgens beim Aufstehen merkt, dass die Motivation winkend an einem vorbeigegangen ist. Dranbleiben lohnt sich, denn die Auszubildenden von heute sind Eure Kolleginnen und Kollegen von morgen.

Viele Grüße

Euer Bundesvorstand

zurück