Archiv Kolummne

Liebe Mitglieder,
verehrte Leserinnen und Leser,

ich hoffe ja, Sie haben schöne Sommerferien gehabt. Egal, wo Sie diese verbracht haben, erst einmal mussten Sie sich vorher mit den Kollegen geeinigt haben, wer denn wann in die Ferien gehen darf. Und von diesen Einigungen kann ich ein Lied singen: Als Büroleiterin war es immer meine Aufgabe, den Urlaubsplan zu erstellen, und zwar so, dass immer Kollegen im Büro übrigblieben, um die Arbeit zu erledigen. Das ist nervenaufreibend, ehrlich.

Die ersten Anzeichen waren vereinzelte Reisekataloge, die bereits im Oktober für das nächste Jahr auf den Schreibtischen lagen. Dann wusste ich, aha, du musst langsam einen Plan anlegen. Dann kamen die ersten harmlosen Anfragen, ab wann denn der nächste Sommerurlaub eingetragen werden kann. Aha, es ging los, und wie immer reichten sechs Wochen Schulferien nicht für 20 Mitarbeiter aus. Ich war im Sommer immer außen vor, mein Chef ist mit einer Lehrerin verheiratet. Blödes Schicksal!

Natürlich kamen dann immer noch die Kollegen ohne Kinder dazu, die auch einmal die Ferien in wettersicheren Zeiten verbringen wollten. Das Problem verschärfte sich. Ich konnte die Kollegen nur immer bitten, sich möglichst friedlich untereinander zu einigen, was leider nur in den wenigsten Fällen gelang. So musste ich oft alte Pläne zur Hand nehmen und kontrollieren, wer die letzten Ferien besetzt hatte. Auch Hinweise, dass in unserer heutigen globalen Welt doch auch Sonne und Meer zu Ostern oder im Herbst möglich seien, verhallten irgendwie. Hinzu kamen dann noch die Kollegen, die Fortbildungen in den Ferien gebucht hatten, kranke Familienmitglieder, die natürlich auch in den Sommerferien gepflegt werden mussten, das Chaos war immer komplett. Letztlich hat es doch jedes Jahr irgendwie geklappt – ich weiß nur nicht, wie.

Ich hoffe daher, dass Sie alle Ihre Weihnachtsferien genießen können und wünsche in diesem Sinne Frieden im Büro.

Marlies Stern für

Deutsche Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsangestellten e.V.

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