14.09.2022
Liebe Mitglieder,
verehrte Leserinnen und Leser,
ich habe neulich in der Zeitung gelesen, dass der Mensch durchschnittlich 200-mal am Tag lügt. Ich konnte das gar nicht glauben, zumal ich diese Zeitung als seriöse Tageszeitung einschätze, also keine Yellow Press, die bestimmt auf 200 Lügen am Tag kommt. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto mehr fand ich es nicht mehr unmöglich, tatsächlich auf etliche Lügen täglich zu kommen.
Im Büro lüge ich fast täglich, z.B. wenn ich die Anwesenheit meines Chefs leugne, der Mandant soll nicht verärgert werden, aber der fragliche Schriftsatz ist einfach noch nicht fertig (wie immer). Die daraufhin folgende Lüge, dass ich mich besonders um die Angelegenheit kümmern werde, geht mir schon leicht von den Lippen. Ganz zu schweigen von der, dass sich der Chef später melden würde. Hier lüge ich, um Ärger zu vermeiden, einer der häufigsten Gründe, um zu lügen.
Sie haben mit Ihrer Kollegin den Auftrag, die Büroorganisation zu überprüfen, haben viel Zeit und Mühe investiert, um Fehler in Abläufen zu finden und korrekte Verfahren zu beschreiben. Bei der Vorstellung sagt Ihr Vorgesetzter, dass er sich das auch schon überlegt hätte. Da stehen Sie dann erst mal da.
Bei der überfälligen Gehaltserhöhung sagt der Chef oder die Chefin: „Mir sind die Hände gebunden!“ Glatte Lüge!
Sie fragen Ihren Kollegen, ob er seinen Teil des gemeinsamen Projektes fertig formuliert hat, der bügelt Sie glatt mit einem „Gut, dass Sie mich daran erinnern“ ab. Lügen aus Faulheit sind sehr beliebt.
Und das Beste ist, auch das Computerprogramm lügt Sie an. Oder haben Sie schon einmal von Windows eine vom Programm versprochene, online gesuchte Lösung Ihres Problems erhalten? Sie haben noch Fragen? Ich bin unterwegs und melde mich dazu gleich bei Ihnen.
Marlies Stern für
Deutsche Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsangestellten e.V.
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