15.09.2021
Liebe Mitglieder,
verehrte Leserinnen und Leser,
Sie geben mir sicherlich Recht, in jedem Büro gibt es eine Kollegin oder einen Kollegen, der unglaublich schlagfertig ist. Es ist kein Talent, wenn einem immer eine Erwiderung einfällt – ganz gleich, was gerade diskutiert wird oder welche versteckte Beleidigung gekontert werden muss. Dabei geht es eigentlich gar nicht direkt um Schlagfertigkeit, sondern darum, etwas zu erwidern – und zwar gleich. Und das kann man lernen! Am besten gelingt das, indem man die Methoden bei anderen erkennt.
Auch ein Satz, der gar nichts aussagt, wie z.B. „dazu fällt mir gar nichts ein“ bringt Sie zumindest in die Lage, nicht hilflos und stumm zu sein. Wer eine:n Kolleg:in hat, der gerne provoziert, den bekommt man mit Antworten wie z.B. „wenn du das so siehst“ gut in den Griff. Man muss nur immer dabeibleiben.
Ständigen persönlichen Angriffen kann man gut mit einem unerwarteten „Ja“ entgegentreten, das wirkt bei Vorwürfen wie z.B. „Dein Schreibtisch ist aber sehr unaufgeräumt“ oder ähnlichem Wunder. Wenn Ihre Ideen immer wieder vor allen abgelehnt werden, versuchen Sie es mit der Rückfrage „Wie würdest du das Problem denn lösen?“ oder „Was verstehst du unter (…)?“
Wenn Sie unterschätzt werden, man Ihnen Lösungen nicht zutraut, rechtfertigen Sie sich nicht, gehen Sie in den Angriffsmodus über: Sätze wie z.B. „Daran wirst du dich schon noch gewöhnen“ oder „Frischer Wind ist nicht unbedingt dein Ding?“ nimmt allen den Wind aus den Segeln. Allerdings gibt es natürlich auch Situationen, in denen ein schlagfertiger Spruch nicht mehr ausreicht. Persönlichen Beleidigungen oder Bemerkungen, die unter die Gürtellinie gehen, müssen Sie eine klare Kante entgegensetzen und klar und dem Gegenüber deutlich sagen: „bis hierher und nicht weiter!“
Marlies Sterm für
Deutsche Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsangestellten e.V.
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