15.02.2021
Liebe Mitglieder,
verehrte Leserinnen und Leser,
ich weiß ja nicht, wie bei Ihnen das neue Jahr angefangen hat, bei mir ist immer noch Homeoffice angesagt: Dreimal in der Woche bleibe ich zu Hause und einmal in der Woche schaue ich nach, ob unser Büro noch steht.
Im Prinzip habe ich mich daran gewöhnt, morgens anderthalb Stunden gespart zu haben: Ich muss mich nicht jeden Tag in den Hosenanzug oder das Kostüm werfen und mich jeden Morgen wieder bemühen, den Bus pünktlich zu erreichen – ich kann mir das alles im Homeoffice ersparen. Wenn ich Lust und keine Videokonferenz habe, kann ich aus dem Bett fallen und sofort am Computer landen; Zähne kann ich auch putzen, nachdem ich meine Mails gescheckt habe. Auch mit der Verpflegung zu Hause ist das so eine Sache: Im Büro führt der erste Weg morgens in die Küche, erst einmal einen Kaffee oder Tee, einen kleinen Plausch mit den Kollegen und dann geht’s los. Braucht man zu Hause auch nicht zu machen: Die Küche ist nicht weit und Kaffee bzw. Tee sind sowieso besser – nur die fehlende Kommunikation macht nachdenklich. Mein großer Kater, genannt Dicker, redet mit mir nur über sein Fressen, und das jedes Mal, wenn ich die Küche betrete. Mir fehlt der richtige Austausch.
Mittagspause ist auch so ein Thema: Hat man sich früher entweder in der Mittagspause verabredet oder gemeinsam die Speisekarte des Abholservices um die Ecke gelesen und dann schnell zusammen in der Küche gegessen, ist bei mir wieder nur dieser Dicke da und redet immer noch oder schon wieder über sein Essen. Eine richtige Pause für mich kann ich nicht realisieren. Ein neues Problemfeld hat sich aufgetan: Ich überlege, was ich essen könnte, es bleibt alles eine Qual, es macht keinen Spaß und es ist auch keine Pause. Wo ist denn der Unterschied, ob ich über ein Problem in der Zwangsvollstreckung nachdenke oder über die Tatsache, was ich essen soll. Ich löse das Essensproblem meist leichter und oft fällt mir auf die Schnelle nichts anderes als die berühmte Stulle ein.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich vermisse Euch alle sehr und noch mehr vermisse ich die gemeinsamen Pausen. Der Dicke ist wirklich kein Ersatz.
Halten Sie durch und bleiben Sie gesund!
Marlies Stern für
Deutsche Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellten e.V.
top | drucken | weiterempfehlen | RENO Deutsche Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notarsangestellten e.V. © 2012 |