15.09.2020
Liebe Mitglieder,
verehrte Leserinnen und Leser,
zugegeben, ich habe immer über Menschen gelächelt, die mir von ihren Yogaübungen, Meditationen und grünen Tees erzählt haben. Ich glaube, ich bin sehr preußisch, also fackele nicht lange, Probleme werden angepackt, gelöst und der dabei entstehende Stress wird runtergeschluckt, keine Fisimatenten!
Doch heute trinke ich gern grünen Tee, meine Nachbarin, eine ehemalige Ballerina, hat mich zu ihrem „Damenyoga“ motiviert, ein Kurs, der ausschließlich für Frauen 60 plus ausgelegt ist. Ich musste feststellen, dass alle Kursmitglieder danach auch trinkfest beim Italiener sind. Nette Zugabe!
Nur mit der Meditation, das hat nie geklappt, mir fällt es wie vielen Menschen schwer, still zu sitzen und letztlich mein Gehirn zu entspannen. Ich habe das immer mit einem Wellnessbereich eines Hotels oder einem nach Räucherstäbchen riechenden Esoterikladen in Verbindung gebracht. Dem ist aber nicht so. Arbeitswissenschaftler propagieren dringend gegen Stress eine tägliche Meditationsübung, sie muss nicht lange dauern, sollte aber regelmäßig sein. Durch die Übungen wird man achtsam sich selbst gegenüber und kann so seinen Stress gut abbauen, besser mit Ängsten und Schmerzen umgehen. Zum Beispiel habe ich gelernt, drei tiefe Atemzüge bewusst wahrzunehmen, das beruhigt und man kann diese Übung auch noch auf dem Weg zu einem plötzlich angesetzten Gespräch mit den Vorgesetzten machen. Versuchen Sie es mal, Sie werden merken, Sie können ihre Argumente ruhiger vorbringen. Nicht umsonst holt man ja auch tief Luft, wenn man sehr aufgeregt ist.
Wenn Sie jetzt sagen, schön und gut, dafür habe ich keine Zeit, schauen Sie ins Internet, die Techniker Krankenkasse z.B. bietet einen sehr guten Onlinekurs an.
Meine Pause ist vorbei, ich hole bewusst dreimal tief Luft und da klingen die ungeduldigen Rufe meines Chefs auf einmal schon ganz anders, nicht wahr?
Marlies Stern für
Deutsche Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellten e.V.
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