15.07.2018
Liebe Mitglieder,
verehrte Leserinnen und Leser,
die Themen des diesjährigen Sommers sind mitnichten Hitze, Unwetter oder tätowierte Waden, nein, die Fußballweltmeisterschaft beschäftigt alle und jeden. Auch in meinem Büro kamen letzte Woche die ersten beiden Mitarbeiter*innen zu mir, um mal ganz vorsichtig nachzufragen, ob ich denn nicht mal beim Chef nachfragen könne, wie das mit Spiele gucken ist und so. Ich verspreche, mit dem Chef zu reden, betone aber gleich, dass krankfeiern keine Lösung sein wird.
Ich befrage unseren Arbeitsrechtler, aber er schüttelt nur den Kopf: Fußballspiele während der Arbeitszeit, keine Chance, das lenkt zu sehr ab, auch das kleine Fenster auf dem Bildschirm mit Livestream würde die volle Aufmerksamkeit automatisch fordern, wenn das Spiel spannend wird. Ich gebe ja zu, ich bin kein großer Fußballfan, aber die großen internationalen Turniere verfolge auch ich dann schon. Eine Lösung muss her.
Ich gehe also zwei Tage später zu meinem Chef, den Terminkalender unter dem Arm und spreche ihn auf zwei noch zu erledigende Termine an, vor denen er sich schon drückt. Beiläufig frage ich nach, es mache ihm ja wohl nichts aus, wenn die Termine sich mit Fußballspielen überschnitten? Da ruckt er hoch, nein an den Tagen hätte er schon dringende Besprechungen vereinbart, zu denen er auch das Haus verlassen müsse...
Auf meinen durchdringenden Blick hin einigen wir uns darauf, dass ein Fußballspiel unter die im Büro erlaubte Radiohintergrundmusik fallen würde, die er bereits vor einigen Jahren gestattet hat. Sollte die deutsche Mannschaft das Achtelfinale erreichen, wäre er zu weiteren Verhandlungen bereit. Ich habe für Dienstag, den 03.07. um 16.00 Uhr für das gesamte Büro Plätze und Bier beim Italiener an der Ecke reserviert. Tor für den Chef, fällt unter Betriebsklima! Den Rest müssen die Fußballer erledigen.
Marlies Stern für
Dt. Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellten e. V.
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